Musik
Deutsche Streicherphilharmonie Jüngstes Spitzenorchester Deutschlands
Fr | Kulturpalast DresdenDer Sommer strahlt in musikalischer Pracht über der Barockmetropole Dresden! Die Deutsche Streicherphilharmonie unter der Leitung von Wolfgang Hentrich eröffnet den Konzertabend mit einem Ausflug, den der junge Béla Bartók im Jahr 1905 unternahm: Mit dem Wanderstab in der Hand und einem Phonographen im Gepäck bereiste er Siebenbürgen, das damals zu Ungarn gehörte. Bartók lauschte aufmerksam der Musik, die die rumänischsprachige Bevölkerung pflegte und notierte sorgfältig mehr als 1000 Melodien. Aus seinen Transkriptionen für Klavier entstanden Jahre später die Rumänischen Tänze für Orchester – ein zünftiges Musikvergnügen. Danach betritt Noa Wildschut als Solistin die Bühne; die niederländische Violinvirtuosin wurde 2019 von der European Concert Hall Organisation zum »Rising Star« gewählt und hat bereits einige der wichtigsten Konzertbühnen erobert. In Dresden spielt sie Johann Sebastian Bachs Violinkonzert E-Dur, ein brillantes Meisterstück der anspruchsvollen Geigenkunst: Der festlichen Eröffnung folgt ein Adagio, in dem die Welt scheinbar stillsteht. Der muntere Kehraus im wirbelnden Dreiertakt setzt dem Werk schließlich die Krone auf. Der sommerliche Konzertabend wird mit Antonín Dvořáks Streicherserenade E-Dur abgerundet – ein sonnengereiftes, freundliches Werk, in dem der böhmische Komponist die Schönheit seiner Heimat ebenso rühmte wie er seine große Meisterschaft als ein führender Komponist seiner Zeit bewies. Es war kein Zufall, dass der damals noch wenig bekannte Musiker ausgerechnet die Streicherserenade seinem zukünftigen Verleger als Kostprobe vorlegte und damit den Grundstein für seinen internationalen Erfolg legte. Die blühende Frische und die muntere Stimmung begeisterten das Publikum damals wie heute.
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Sie wagen den Spagat zwischen Schrecken und Hoffnung. Eine Herausforderung, die die 11- bis 20-jährigen Mitglieder der Deutschen Streicherphilharmonie unter Leitung ihres Chefdirigenten Wolfgang Hentrich an diesem heutigen Gedenktag – 80 Jahre Kriegsende, 75 Jahre Geburtsstunde Europas - überzeugend meistern werden.
Der erste Konzertteil wird mit einem eindringlichen Werk von Ödön Pártos eröffnet: Yizkor (in memoriam) für Viola und Orchester, eine Komposition im Gedenken an den Holocaust. Das 8. Streichquartett von Dmitri Schostakowitsch, von der DSP als Kammersinfonie op. 110a in der Bearbeitung für Streichorchester gespielt, trägt den Untertitel „Im Gedenken an die Opfer des Faschismus und des Krieges“ und wird das Publikum bewegt in die Pause entlassen.
Hoffnung, Freude und Zuversicht werden dann nach der Pause hörbar, wenn das Orchester gemeinsam mit rund 40 Schülerinnen und Schülern der sächsischen Musikschulen die berühmte Streicherserenade von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky zur Aufführung bringt. Mit diesem zweiten Konzertteil wird an diesem Tag zugleich auch der Europatag gewürdigt.
Das Konzert findet im Rahmen des Musikschulkongresses des Verbandes deutscher Musikschulen in Dresden statt.
Veranstalter: Verband deutscher Musikschulen e. V.Quelle: Kulturpalast Dresden