Gut 120 Jahre ist es her, dass Richard Strauss höchstpersönlich die umjubelte Uraufführung seiner Sinfonia domestica in der New Yorker Carnegie Hall dirigierte. Der Titel, der im Deutschen mit Häusliche Sinfonie wiedergegeben werden kann, beschreibt genau das, was Strauss zeigen wollte: „Die Sinfonie soll ein musikalisches Bild des Ehelebens geben. Ich weiß, dass einige Leute glauben, das Werk sei eine spaßhafte Darstellung des häuslichen Glücks. Aber ich gestehe, dass ich nicht spaßig sein wollte, als ich sie komponierte. Was kann denn auch ernsthafter sein als das Eheleben?“ Interessant ist, dass das „kleine Glück“ nicht etwa mit einer entsprechend „hausmusikalischen“ Besetzung gemalt wird, sondern dass Strauss mit Wonne einen üppigen Orchesterklang einsetzt. Auch Ludwig van Beethoven hob sein viertes Klavierkonzert 1808 selbst aus der Taufe. Es muss ein besonderes Erlebnis für das damalige Publikum gewesen sein, als er zum ersten Mal das magische Klaviersolo zu Beginn spielte und dabei den Klang quasi aus dem Nichts aufblühen ließ. In Chemnitz wird der Pianist Fabian Müller diesen Part übernehmen. Er ist Preisträger internationaler Wettbewerbe und spielt in renommierten Konzerthäusern wie der Carnegie Hall, der Elbphilharmonie und der Wigmore Hall. Dirigent des Konzertes ist Axel Kober, der als Generalmusikdirektor 15 Jahre lang das künstlerische Profil der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg prägte. Wiederkehrende Gastdirigate führten ihn zu den Bayreuther Festspielen, an die Deutsche Staatsoper Berlin, die Deutsche Oper Berlin, die Hamburgische Staatsoper, die Semperoper Dresden und das Opernhaus Zürich. Eine besondere Beziehung verbindet Axel Kober mit der Wiener Staatsoper, an der er 2016 debütierte. Neben seinem euphorisch aufgenommenen Ring-Zyklus 2019 dirigiert er dort ein breites Repertoire. Ludwig van BeethovenKonzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 Richard Strauss Sinfonia domestica op. 53
Quelle: Die Theater Chemnitz